The First Yama of Yoga: Ahimsa, Non-Violence

Das erste Yama des Yoga: Ahimsa, Gewaltlosigkeit

Das erste Yama des Yoga: Ahimsa, Gewaltlosigkeit
Die acht Glieder des Yoga nach Patanjali

Die bekannteste Vorstellung von Yoga als spirituellem Weg in acht Schritten (Ashtanga Yoga oder die „acht Glieder des Yoga“) stammt aus dem Yoga-Sutra von Patañjali, einem grundlegenden Text, der wahrscheinlich zwischen dem 2. Jahrhundert v. Chr. und dem 4. Jahrhundert n. Chr. verfasst wurde.

Diese acht Glieder sind:

  • Yama – Ethische Richtlinien im Umgang mit anderen.
  • Niyama – Persönliche Disziplinen.
  • Asana – Körperhaltungen.
  • Pranayama – Beherrschung der Atmung.
  • Pratyahara – Rückzug der Sinne.
  • Dharana – Konzentration.
  • Dhyana – Meditation.
  • Samadhi – Vereinigung, der Zustand des Erwachens.

Dieses System bietet eine fortschreitende Reise vom alltäglichen Verhalten bis hin zu den subtilsten Bewusstseinszuständen.

Mehrere Traditionen: 6, 8 oder 10 Glieder

Obwohl wir Yoga heute spontan mit Patanjalis „acht Gliedern“ in Verbindung bringen, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass dieser Rahmen nicht der einzige in der Geschichte war.

In früheren oder parallelen Texten, insbesondere jenen, die von der Samkhya-Philosophie inspiriert sind, finden wir ein System aus sechs Stufen, wobei der Schwerpunkt stärker auf Meditation und Wissen liegt.

Andere Quellen, insbesondere mittelalterliche Hatha-Yoga-Traditionen, sprechen von zehn Stufen oder unterteilen die Praktiken noch weiter.

Warum wurde das achtgliedrige System dann so populär? Weil die Yoga-Sutras von Patanjali von einflussreichen Gelehrten (Vyasa, Shankara, Bhoja…) ausführlich kommentiert und später im 19. und 20. Jahrhundert von modernen Yoga-Meistern (Vivekananda, Krishnamacharya usw.) wiederbelebt wurden. Ihre klare, progressive Struktur fand sowohl in Indien als auch im Westen Anklang und wurde zu einer Art „universeller Grammatik“ des Yoga.

Die Yamas: Die ethische Grundlage des Yoga

Die Yamas, der erste Teil, sind ethische Regeln, die unsere Beziehung zur Welt prägen. Patanjali nennt fünf davon:

  • Ahimsa (Gewaltlosigkeit),
  • Satya (Wahrhaftigkeit),
  • Asteya (Nicht-Stehlen),
  • Brahmacharya (Mäßigung, kluger Umgang mit Energie),
  • Aparigraha (Besitzlosigkeit).

Diese Prinzipien sind mit ethischen Säulen vergleichbar: Ohne sie verliert die Ausübung von Körperhaltungen, der Atmung oder der Meditation ihre tiefere Bedeutung.

Ahimsa: Gewaltlosigkeit im Herzen des Yoga

Ahimsa ist das erste Yama und für viele das grundlegendste. Das Wort kommt aus dem Sanskrit und bedeutet „a-“ (Verneinung) und „himsa“ (Gewalt, Schaden). Wörtlich bedeutet es „Abwesenheit von Gewalt“.

Historisch gesehen wird der Wert von Ahimsa bereits in den Upanishaden (späten vedischen Texten) deutlich, wo es als höchste Tugend gilt, die zur Befreiung führt. Es ist auch ein zentraler Bestandteil des Jainismus und Buddhismus, Traditionen, die zeitgleich mit dem Aufkommen der Yoga-Philosophie entstanden.

In Patanjalis System geht Ahimsa über die Abwesenheit körperlicher Gewalt hinaus:

  • Dies gilt für unsere Handlungen, aber auch für unsere Worte und Gedanken.
  • Es bezieht sich nicht nur auf andere, sondern auch auf unsere Beziehung zu uns selbst: Wir dürfen unseren Körper nicht durch übermäßige Entbehrungen oder Vernachlässigung misshandeln.
  • Es erstreckt sich auf unsere Verbindung mit der Natur und allen Lebewesen: Mitgefühl umfasst das gesamte Netz des Lebens.

Ahimsa im täglichen Leben praktizieren

Ahimsa zu leben bedeutet, eine Haltung aktiver Güte zu pflegen:

  • Inneres Urteil durch Akzeptanz ersetzen.
  • Auswahl von Lebensmitteln, die das Leben respektieren (führt traditionell zum Vegetarismus).
  • Bewusster Konsum, Reduzierung von Überfluss und Bevorzugung umweltschonender Entscheidungen.
  • Pflegen Sie eine wahrheitsgetreue und freundliche Sprache, die weder demütigt noch zerstört.

Auch auf der Yogamatte ist Ahimsa ein körperlicher Kompass: Auf die eigenen Grenzen hören, keine Haltungen erzwingen und die Praxis dem jeweiligen Körperzustand anpassen.

Ahimsa & Feueratem: Kleidung mit Mitgefühl

Bei Breath of Fire – Eco & Yoga Fashion sehen wir Ahimsa als gelebte Praxis, nicht nur auf der Yogamatte, sondern auch im Stoff unserer Kleidung. Die Wahl von Kleidung aus Bio-Baumwolle, die unter fairen und ethischen Bedingungen produziert wurde, ist ein Zeichen der Gewaltlosigkeit – gegenüber dem Planeten, den Arbeitern, die unsere Kleidung herstellen, und gegenüber Ihrem eigenen Körper.

Unsere Kollektionen sind weich auf der Haut, langlebig und frei von Schadstoffen, sodass jede Bewegung eine Geste des Respekts ist. Ahimsa bedeutet für uns Mode, die Ihre Praxis unterstützt und gleichzeitig die Werte des Yoga verkörpert.

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Vermächtnis und heutige Relevanz

Wenn Patanjalis acht Glieder einen so großen Einfluss auf uns hatten, dann liegt das zweifellos daran, dass sie Ethik, Disziplin, Meditation und Transzendenz in Einklang bringen. Ahimsa, das an erster Stelle steht, erinnert uns daran, dass jede spirituelle oder körperliche Praxis mit Freundlichkeit beginnen muss.

In einer Welt, die nach ökologischem und sozialem Gleichgewicht strebt, gilt Ahimsa als zeitloses Prinzip: Für uns selbst, andere und den Planeten sorgen, indem wir eine sanfte, aber radikale Kraft kultivieren.

„Wenn Ahimsa fest etabliert ist, hört in der Gegenwart des Yogi jede Feindseligkeit auf.“
— Yoga Sūtra II.35

Weiterführende Literatur und Referenzen

Klassische Texte

  • Yoga-Sutra von Patanjali (2.–4. Jahrhundert n. Chr.).
  • Die Upanishaden (insbesondere Chandogya und Brihadaranyaka).
  • Das Mahabharata (insbesondere die Bhagavad-Gītā, die den Geist von Ahimsa widerspiegelt).
  • Texte der Samkhya-Philosophie, der metaphysischen Grundlage des Yoga.

Parallele Traditionen

  • Jainistische Schriften zu Ahimsa (z. B. das Acaranga Sutra).
  • Buddhistische Lehren über Mitgefühl (Karuna).

Kommentatoren und moderne Stimmen

  • Swami Vivekananda, Raja Yoga (1896).
  • TKV Desikachar, Das Herz des Yoga.
  • BKS Iyengar, Licht auf die Yoga-Sutras von Patanjali.
  • Gandhi, Alle Menschen sind Brüder (die politische Anwendung von Ahimsa).

Indem wir Ahimsa praktizieren – in Gedanken, Taten und sogar in der Art, wie wir uns kleiden – verkörpern wir Yoga als einen ganzheitlichen Weg der Fürsorge und des Bewusstseins.

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